Was ist mit den Erlen los?

Am Montag, den 22.06.2015 hat sich Herr Dr. Stork die Zeit genommen, unseren Biologie-LK ein weiteres Mal am Fangstand der Büffelweide zu treffen, um uns neue Informationen rund um das Fließ zu übermitteln. Herr Dr. Stork, der ehemalige Biologielehrer des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, beschäftigt sich seit etwa sechs Jahrzehnten mit der Ornithologie und ist derzeit Leiter der NABU-Gruppe in Reinickendorf.
Unter anderem informierte uns Hr. Dr. Stork über das Absterben der Erlen am Tegeler Fließ, welches schon im Jahre 2007 begonnen hat.
Hierzu nannte er zwei mögliche Faktoren, welche dafür verantwortlich sein könnten.

Erste Hypothese:
Die Lentizellen (Zellen am Stammfuß der Erle), tragen dazu bei, dass die Sauerstoffversorgung der Wurzeln sichergestellt ist. Bei langanhaltendem Starkregen, was vor allem im Sommer der Fall sein könnte, wird der Stammfuß mit sauerstoffarmem Wasser überspült, dadurch entwickeln sich Fäulnisprozesse unter Mitwirkung von Bakterien, das heißt, das Wurzelwerk kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Daraus folgt, dass ein großer Erlenbestand abstirbt.

Zweite Hypothese:
Phytophthora alni ist eine sehr verbreitete Pilzgruppe, die sich an Erlen lebt.
,,Phytophthora“: bezeichnet die Pilzgruppe
,,alni“: Kennzeichnung der Baumart, an welcher der Pilz sitzt. In diesem Falle ist es die Erle.Der Pilz ist also nicht unbedingt an eine Pflanze angepasst, er kann beispielsweise auch an Kartoffeln oder Apfelbäumen sitzen. Der Pilz kommt durch ein Hochwasser zustande, indem der Baumstamm langfristig mit Wasser bedeckt ist.
Ein typisches Merkmal der Phytophthora alni, sind auffällige schwarze Flecken. Bei den Erlen treten sie vermehrt am Baumstamm auf und  die befallenen Erlen sterben ab.

Gestützt sind diese Hypothesen durch ähnlich auftretende Prozesse im Spreewald.
Zudem gab es in den letzten Jahren immer häufiger hohe Wasserbestände am Tegeler Fließ.

An dieser Stelle, möchte sich der Biologie LK für die freundliche Unterstützung von Herrn Dr. Stork herzlich bedanken.

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